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14.10.2025

Tobias Haberl las aus seinem Buch "Unter Heiden"

Mit dem Essay "Unter Heiden" über seinen katholischen Glauben im SZ Magazin gewann Tobias Haberl 2023 einen Deutschen Journalistenpreis. 2024 hat er dieses, sein sehr persönliches Thema, in ein „Selbstbefragungsbuch“ verpackt und tourt seither mit Lesungen durch die Republik. Am 14.10. war er im Haus St. Benedikt in Heideck zu Gast und viele interessierte Besucher folgten aufmerksam seinen Ausführungen.

Haberl, ledig, kinderlos, charakterisiert sein Lebensumfeld als linksliberal und kirchenkritisch und hat im Freundeskreis „zwei lupenreine Atheisten“. In seinem Buch zeichnet er ein, wie er selbst sagt, „verklärendes“ Bild seiner konservativ-liberal behüteten Kindheit auf dem Lande, der „Glauben war immer da, aber er lief nebenher, wie Hintergrundmusik“. Der (Volks)glaube stellte und stellt heute, nach einem persönlichen Einschnitt, wieder den Rahmen dar, der ihm Sicherheit gibt, in dem er sich frei fühlt und in dem er zur Ruhe kommt.

Es ist „etwas Warmes und Sanftes“, auf dass sich Haberl verlassen kann. Überhaupt spielt Gefühl eine große Rolle. Haberl „fühlt“ sich aufgrund seiner aktiven Glaubensausübung in der heutigen Zeit von seinen Mitmenschen belächelt und unverstanden, er „spürt“, dass Menschen um ihn herum nach einem tieferen Sinn suchen, weil sie im modernen  Überangebot an Möglichkeiten nur kurzfristige Befriedigung finden. Im aktuellen Zeitgeist sei kein Platz mehr für Mysterien und Stille, für Reflexion und Ritus, dabei sei gerade das spirituelle Hilfe in einer schnelllebigen Zeit. Haberl schätzt die alten Traditionen, die „Alte Messe“, aber auch das Rollenbild von Mann und Frau („ist halt so“). Ehrfurcht und Demut ist ihm wichtig. Kirchenreformen wie die Frauenordination sollten diskutiert werden, aber haben in Haberls Augen Zeit. Kirche soll sich nicht ändern, nur besser erklären. Die Kirche ist ihm zu politisch geworden, gibt zu viel dem Zeitgeist nach. Gerade, weil Kirche nicht zeitgemäß sei, sei sie wertvoll und eröffne neue Perspektiven auch auf tagespolitische Themen. In einer Zeit, in der scheinbar alles sofort erklärbar ist und ein Mausklick die ganze Welt eröffnet, sei Halt, Orientierung und Trost im Glauben nötiger denn je. Man fühle sich im Glauben immer wahrgenommen und habe die Bestätigung durch Social Media nicht nötig.

„Warum ich trotzdem Christ bleibe“ heißt nicht umsonst der Untertitel seines Buches. Missbrauchsskandale erschüttern „seine“ Kirche, sie dominieren die Schlagzeilen. Haberl fühlt sich als Christ betrogen, er möchte lieber die „strahlende Seite“ der Kirche betonen. Natürlich sei die Kirche nicht frei von Fehlern, man dürfe aber nicht alle Kleriker unter Generalverdacht stellen. Die eigentlichen Lehren der Kirche seien wichtig. „Wir müssen unseren Nächsten lieben“ und auch für die Missbrauchstäter beten. Wortgewandt beschreibt er seine inneren Zweifel, ob es gerade heute nötig sei, die Sonntagabendmesse zu besuchen. Es hätte keine weiteren Konsequenzen, aber „Jesus soll nicht umsonst gestorben sein“.

Die Heidecker Pfarrgemeinderatsvorsitzende Eva Wieland reflektierte jeweils die vorgelesenen Abschnitte des Buches, ehe aus dem gut besuchten Auditorium eigene Gedanken, Begebenheiten und Fragen aufgeworfen wurden. Haberl fand stets zustimmende Worte. Mit persönlichen Gesprächen ging ein „wunderbar bereichernder Abend mit aufbauenden Gedanken“ zu Ende.

 

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