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09.08.2024

Nach erfolgreicher Reparatur brillieren Zuzanna und Maciej Bator bei einem beeindruckendem Konzert

Nachdem der polnische Orgelsachverständige Maciej Bator den Magazinbalg der Orgel der Stadtpfarrkirche St. Johannes repariert und wieder eingebaut hatte, gab er zusammen mit seiner Frau Zuzanna am Freitagabend ein vierhändiges Konzert. Stadtpfarrer Sebastian Lesch war bei dem anschließenden Stehempfang vor der Kirche sichtlich erleichtert, dass diese Aktion mit der Hilfe vieler Beteiligter so schnell und erfolgreich zum Abschluss kam.

Vor dem Ambo der Stadtpfarrkirche war eine Leinwand aufgestellt. „Darauf werden Sie abwechselnd drei Kameraeinstellungen unserer Orgel sehen,“ erklärte Stadtpfarrer Sebastian Lesch in seiner Begrüßung zu dem außergewöhnlichen Orgelkonzert von Zuzanna und Maciej Bator. Sodann stellte er die beiden Künstler den etwa 60 Zuhörern vor. Zuzanna Bator ist als polnische Organistin Absolventin der Staatlichen Musikhochschule Stuttgart und Präsidentin der Stiftung für Gute Musik. Sie ist Stipendiatin des Marschalls der Woiwodschaft Niederschlesien, des Präsidenten von Schweidnitz und des Ministers für Kultur und nationales Erbe. Sie gibt Konzerte als Solistin sowie auch im Duett mit ihrem Ehemann Maciej, mit dem sie drei Söhne hat. Maciej ist Orgelsachverständiger und reparierte in den vergangenen Tagen den gerissenen Magazinbalg der Heidecker Orgel (wir berichteten). Dass dies keine saubere Arbeit war, wurde anhand von Fotos deutlich. Das eigentlich weiße Leder für den Blasebalg wurde über die letzten Jahrzehnte durch angesaugte Luftpartikel in der Kirche kohlrabenschwarz. Die Reparatur wäre aber ohne Gisela Siegert, die Elektrowerkzeuge für die Holzbearbeitung des Rahmens zur Verfügung stellte, und ohne Elisabeth Fischer, die auf ihrer leistungsstarken Nähmaschine den Lederbalg zusammennähte, nicht möglich gewesen. Maciej Bator gab noch zu bedenken, dass so eine Reparatur voraussichtlich 50 Jahren halten kann, wenn nicht tierische Schädlinge dem Leder zusetzen.

Sodann waren die Zuhörer auf die neun Werke gespannt, die die beiden Künstler zu Gehör brachten. Die vierhändig gespielte Festintrade von Wilhelm Valentin Volckmar erklang sehr getragen. Das aus dem 16. Jahrhundert stammende Stück Hayducki von Nicolaus Cracoviensis erinnerte noch an Flöten der italienischen Renaissance. Auch das Adagio und Allegro in f-Moll (K 594) von Wolfgang Amadeus Mozart wurde im Duett gespielt. Für die Konzertbesucher war dies auf der Leinwand visuell live mitzuverfolgen. Eine Kamera zeigte die Ansicht der Manuale und die Hände der Organisten von oben. Bemerkenswert ist, dass die Farben der sonst üblichen weißen und schwarzen Tasten an dieser Orgel vertauscht sind. Eine zweite Kamera hatte die Pedale mit den Füßen von der Seite im Blick und eine dritte bot die Gesamtansicht.

Das Präludium in G (BWV 541.1) und das mit langen Tönen dargebotene „Ich rufe zu Dir, O Herr“ (BWV 639) von Johann Sebastian Bach spielte Zuzanna Bator solo. Beim vierhändig gespielten Cantio Polonica eines anonymen Verfassers wurden der Orgel zarte Töne entlockt. Der niederländische Musikwissenschaftler Bert Matter vertonte den Psalm 1 für die Orgel. Maciej Bator spielte solo das Asturias des spanischen Komponisten Isaac Albéniz. Zum Abschluss war seine Frau Zuzanna nochmals solo mit einer Prélude von Gabriel Pierné zu hören.

Nach langanhaltendem Standing Ovation der Zuhörer überreichte Kirchenpfleger Ludwig Roith als Dankeschön einen Blumenstrauß und einen Geschenkkorb an das Künstlerehepaar. Zum Abschluss bedankte sich Stadtpfarrer Lesch bei allen, die dieses Benefizkonzert ermöglicht haben und lud zu einem Stehempfang vor der Kirche, wo man mit den Musikern ins Gespräch kommen konnte und sich alle über die gelungene Leistung freuten.

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Leiter: Pfarrer Sebastian Lesch

 

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