Mit ihren bunten Laternen brachten die Kindergartenkinder auf dem Heidecker Marktplatz etwas Licht und Farbe in den ansonsten neblig-trüben Abend. Vom nahen Kirchturm schlug es fünf Mal, ein Zeichen für den Beginn der Feier zum Martinstag. Angela Stadlbauer, die Leiterin des katholischen Kindergartens hieß die Kinder und ihre Angehörigen herzlich willkommen.

Vier Wochen lang hatten die Vorschulkinder mit ihren Betreuerinnen und unter Mithilfe der Religionslehrerin Gabi Höfner-Kukula fleißig geübt, um nun die legendäre Begebenheit im französischen Amiens gekonnt in Szene zu setzen. Angela Stadlbauer sprach dazu die erläuternden Texte: Alle saßen daheim am warmen Ofen, nur ein armer Mann saß draußen frierend im Schnee. Der römische Soldat Martin, der spätere Bischof von Tours, hatte Mitleid und teilte mit ihm seinen Mantel, besser gesagt, seinen Umhang.
„Jeder von uns kann ein kleiner heiliger Martin sein“, stellte die Religionslehrerin fest und fuhr fort, „wenn wir einander helfen, wird alles besser, und die Welt ein wenig wärmer.“
Mit dem gemeinsamen Vaterunser endete die kleine Feier auf dem Marktplatz. Zum Lied „Komm, wir wollen Laternelaufen“ und weiteren Liedern bewegte sich der bunte Laternenzug zum hell erleuchteten und mit zahlreichen Lichtern geschmückten Kindergarten. Unterwegs hatten sogar Anwohner am Wegrand kleine Lämpchen aufgestellt. Bei Bratwurstsemmeln und Glühwein, beziehungsweise Kinderpunsch, stand man noch lange gesellig beisammen.